Blutgrätsche. Man teou.

Samstagvormittags im lippischen Horn-Bad Meinberg: Viele der anwesenden Eltern beim Minikicker Hallenturnier der JSG Hügelland sowie der Schreiber dieser Worte hatten bislang gedacht, dass man bei den G-Junioren nicht viel mit dem Begriff „Blutgrätsche“ zu tun hat. Doch Sportkameraden aus dem Kulturland Kreis Höxter haben uns eines Besseren belehrt. Die Grätsche gehört wohl zum Fussball, wie Lebkuchen auf den Nürnberger Christkindlmarkt. Doch mehr dazu später, soll die Blutgrätsche nicht Trübsal über ein erfolgreiches Turnier bringen.

Frisch und munter präsentierten sich Merlin, Timo, Rayk, Justin, Emil, Nevio, Julian, Levis, Adem und Elko beim ersten Turnier im noch jungen Jahr 2015. Geladen hatte die Jugendspielgemeinschaft Hügelland und gespielt wurde in der Halle am Püngelsberg in Horn-Bad Meinberg. Mit dabei waren neben der Fortuna aus Schlangen die Sportfreunde Oesterholz-Kohlstädt, der TuS Vinsebeck, der SV Steinheim und die gastgebenden Hügelländer.

Im ersten Spiel standen den Schlängern die Sportkameraden aus Vinsebeck – nicht nur berühmt für seinen guten Sprudel, sondern auch für gute Fussballer (Grüße an den Ex-Fortunen, Vinsebecker und Ruhrpottjungen Doc Schneider 😉 ) – gegenüber. Schlangen war von Beginn an hell wach und nach wenigen Minuten war es Nevio Lindau (Glückwunsch an Dich, Mama und Papa zum Schwesterchen 😉 ) der im Gewühl vor dem gegnerischen Tor den Überblick behielt und den Ball zum 1:0 über die Torlinie schob. Kurz darauf war es Elias Schwarze, der eine Flanke mit einer starken Direktabnahme in die gegnerischen Maschen beförderte. Diese sehenswerte Koproduktion aus dem Spielfluss heraus markierte zugleich den 2:0 Endstand.

In der zweiten Begegnung ging es gegen den SV Steinheim. Zunächst scheiterte Justin Peter am Pfosten, bevor erneut Nevio Lindau, nach toller Vorarbeit von Adem Kilic, das 1:0 für die Fortunen erzielte. Doch die Führung der Schlänger hat bei den Gegnern wohl einige Sicherungen durchbrennen lassen. Denn anstatt sich auf freudebringenden Fussball von 4 bis 7 jährigen Kindern zu konzentrieren, stand bei den Gegnern aus der selbsternannten „heimlichen Hauptstadt des Karnevals in OWL“ das praktizieren von Blutgrätschen im Mittelpunkt. Man kann nur für das eigene Team sprechen, aber uns wurde bislang noch nie eine solche, völlig inakzeptable Härte entgegengebracht. Anders sahen das offensichtlich die mitgereisten Karnevalsjecken und ihr Prinz, die die fragwürdigen Aktionen auch noch bejubelten und als völlig normale Härte unter Kindergartenkindern ansahen. An dieser Stelle sei schon angemerkt, dass auch die Turnierleitung so ihre Schwierigkeiten damit hatte und vor dem nächsten Spiel der Karnevalsgesellschaft deutlich auf den Verzicht von spielerischer Härte hingewiesen wurde. Die Schlänger Spieler jedenfalls haben sich von der Spielweise einschüchtern lassen und kassierten noch den 1:1 Ausgleichstreffer. Sei es drum, denn wie sagt man: „Steinheim – Man teou“ („man zu“) und es regieren Frohsinn und pure Lebensfreude“.

Im vorletzten Spiel hatten die Fortunen jedoch schnell wieder zur Spielfreude zurückgefunden und nach einer ganz starken Leistung, die Adem Kilic mit zwei Treffern krönte, wurde gegen die Gastgeber JSG Hügelland mit 2:0 gewonnen.

Das letzte Spiel versprach noch einmal besondere Spannung, denn schliesslich kam es erneut zu einem Ortsderby mit den Sportfreunden Oesterholz-Kohlstädt. Von Beginn an lieferten sich die beiden Teams einen sehr sehenswerten Fight auf Augenhöhe. Ein schnelles Spiel mit guten Chancen auf beiden Seiten. Doch zwei Minuten vor Schluss war das Glück den Fortunen hold und es war Justin Peter, der den Ball zum Derbysieg für die Schlänger im Netz der Sportfreunde versenkte.

Die Schlänger Minikicker haben erneut eine geschlossene Mannschaftsleistung abgeliefert und überzeugt. Besonderes Lob verdiente sich der Feldrömer Julian Maris, der im Dress der Fortunen auf heimischem Boden in einem seiner ersten Turniere eine starke Leistung bot. Lob wie immer an die mitgereisten Fans, Eltern, Omans und Opas sowie an die Gastgeber. Kompakt und gut organisiert, tolle Verpflegung.

Abschliessender Dank an Manfred Lindau für das tolle Foto.

 

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