Gerade in der Weihnachtszeit ist man Gott ja manchmal näher als sonst. Daher danke ich jetzt zunächst Gott für das Internet und das Recht auf freie Meinungsäußerung. Würde unser täglicher Informationsbedarf weiterhin nur über die traditionellen Medien, wie z.B. Tageszeitungen, gestillt, dann blieben der Öffentlichkeit viele Wahrheiten vorenthalten bzw. schlechte bis falsche Informationen würden uns stärker beeinflussen.
Zitat aus dem Kommentar der Schlänger Zeitung vom 23.12.17: „Wenn Schlänger, die weniger Windenergie wollen, nun Ratsvertreter im Internet als »Windmafia« beleidigen und mit Drohungen überhäufen, ist das mindestens äußerst bedenklich. Wer sich auf dieses Niveau begibt, sollte von allen Seiten Gegenwind verspüren…“
Hat sich der Schreiber des Kommentars die Mühe gemacht und meinen Beitrag zur Windmafia überhaupt gelesen? Ich kann da keine Drohungen finden. Stattdessen hätte sich der Journalist lieber intensiver mit dem Schreiben der Investoren und der dortigen Drohkulisse beschäftigen sollen. Denn genau diese Unverschämtheiten müssten die Öffentlichkeit über die Presse erreichen!
Es ist sehr bedauerlich, dass bei einem Thema, dass das ganze Dorf beschäftigt, die unter den Medien selbsternannte „Nr. 1 in Schlangen“ leider nur oberflächlich bis dilettantisch berichtet. Auf Zuruf zu schreiben kann jeder. Man muss sich aber auch mal die Mühe machen und die Gesamtsituation im regionalen Kontext zu analysieren. Zwangsläufig kommt man zu dem Ergebnis, dass hier Strukturen am Werke sind, die ohne Skrupel ihre eigenen, finanziellen Interessen, ohne Rücksicht auf Verluste, durchdrücken wollen.
In einer Welt wo Horden von Anwälten im Interesse der Windenergie-Lobby Kommunen mit Klagen überziehen, Ratsmitglieder eingeschüchtert werden sollen, Erkrankungen von Anwohnern in Kauf genommen werden, in Gutachten Standorte bedrohter Arten mit Koordinaten veröffentlicht werden, wo Baumkletterer bestellt werden um Schwarzstorchhorste zu entfernen, wo ganze Landschaftsräume vernichtet werden, in dieser Welt darf man guten Gewissens von einer Windmafia sprechen! (Wikipedia: „Mafia war ursprünglich die Bezeichnung für einen streng hierarchischen Geheimbund, der seine Macht durch Erpressung, Gewalt und politische Einflussnahme zu festigen und auszubauen versucht“)
Den heutigen Kommentar halte ich für absolut weltfremd und die Situation verfälschend. Aber wer weiss, wen und was die Mafia bereits alles kontrolliert…
Ein weiteres Schmankerl gibt es auch noch im eigentlichen Pressebericht zum Thema „Obwohl im öffentlichen Teil der Sitzung beraten wurde, sollte die Abstimmung geheim per Zettelabgabe erfolgen. SPD-Fraktionsvorsitzender Michael Zans hatte dies beantragt mit dem Hinweis, dass »auf einer Facebook-Seite ein Kübel Dreck ausgeschüttet und Drohungen ausgesprochen werden«. Angesichts dieser Bedrohungen gelte es, die Ratsmitglieder zu schützen.“
Das sind doch alberne Ausreden um eigene Schwächen zu vertuschen von Leuten, die nicht mal in den sozialen Medien unterwegs sind, weil ihnen das wahrscheinlich zu asozial ist. Schreiber und Kommentatoren im Fall Windkraft sind meistens Schlänger Originale, die jeder kennt und die für offene, ehrliche und auch kantige Sprüche bekannt sind. Früher hätte man sich gemeinsam an die Theke gesetzt und das Thema diskutiert. Heute macht man einen auf intellektuell und versucht das Proletariat mit schlauen lateinischen Sprüchen zu diffamieren.
Difficile est saturam non scribere!