Soll sich die Gemeinde Schlangen mit Bad Lippspringe und Hövelhof verbünden, oder den Schulterschluss mit lippischen Kommunen suchen? Die sPD Schlangen scheut die Kooperationen mit den Senneanrainerkommunen. „Ein Projekt mit Lippspringe und Hövelhof ist für uns inzwischen vergiftet, das lehnen wir ab“, so der Fraktionsvorsitzende Zans (WB+ Artikel).
Stattdessen möchten die Sozialdemokraten das verstorbene Kaninchen „ILEK Südlippe“ als LEADERregion erneut aus dem Hut zaubern. Leider ist schon vom ILEK aus 2007 – nicht zuletzt aufgrund geographischer Distanzen – nichts geblieben. Und wer erinnert sich nicht voller Wehmut an die „Perlen an der B1„?
Denn Schlangen und Lügde funktioniert in etwa so gut, wie Eingeborene nichtmotorisierte Neunzigjährige nach Lemgo zur Corona-Impfung zu schicken. Oder Streifenwagen müssen aus Lage nach Schlangen eilen und Standesamt und Jobcenter teilen wir uns mit Horn-Bad Meinberg. Schöne interkommunale Welt „hinterm Berg“! Gut für die Staatskasse, schlecht für die Menschen.
Was ist denn an einem Schulterschluss mit Bad Lippspringe so schlimm? Für die Bürger:innen könnte so manches einfacher werden. Und selbst in Hövelhof bin ich mit dem ÖPNV wesentlich schneller, als wie zunächst von Schlangen mit dem Bus nach Paderborn und weiter mit dem Zug nach Lügde an die niedersächsische Landesgrenze zu fahren.
In den Formulierungen des sPD Antrags findet man Frustration, gekränkte Eitelkeit, ja sogar ein Hauch Satire. Da geht es weniger um die Sache, als um persönliche bzw. parteipolitische Interessen.
In jedem Fall halte ich eine LEADER Kulisse Schlangen – Bad Lippspringe – Hövelhof für zielführender. Man sollte sich noch Altenbeken (!) ins Boot holen. Die südost-lippische Achse würde nur sehr eingeschränkt funktionieren. Für Lügde, Blomberg, Schieder-Schwalenberg und Horn-Bad Meinberg mag das klappen, aber für Schlangen würden wohl die Nachteile überwiegen.