Das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie hat eine Starkregengefahrenkarte flächendeckend für NRW erstellt, also auch für die Gemeinde Schlangen. Ein Blick lohnt sich. Während die Talsohle in Kohlstädt ebenso durch Überflutung betroffen wäre wie bestimmte Bereiche in Schlangen, z.B. rund um und inkl. Ortsmitte (2 bis 4 m), könnten sich die Straßen in Oesterholz eher flächig in reissende Bäche verwandeln. Gespeist eben auch aus den Bereichen, die im Rahmen des Windparks Gauseköte Bodenversiegelung, -verdichtung und Waldverlust zu erwarten haben, was das Gefahrenpotential erhöht.
Es wäre interessant zu wissen, ob die Berechnungen sich im Geschehen entwickelnde Ereignisse, wie aus Oesterholz und Kohlstädt angespültes Treibgut, das Stromabwärts wichtige Abflusswege blockieren kann, berücksichtigt. Dies würde wahrscheinlich Einfluss auf die Wasserhöhe in Schlangen haben, bzw. einen Rückstau verursachen, der in den jetzigen Daten nicht deutlich wird. Darüber hinaus müsste man klären, ob die Daten auch dann die gleiche Aussage, wenn einem Extremniederschlagsereignis bzw. einer extremen Wetterlage, bereits eine durch viel Niederschlag geprägte Phase vorausgeht. Bei unserer durch Karst geprägten Region macht es einen großen Unterschied, ob die unter der Oberfläche liegenden natürlichen Speicher bereist „voll“ sind und dann alles an Niederschlag in den Oberflächenabfluss mündet.
Bei uns in der Paderborner Straße wären die zu erwartenden Fließ- bzw. Abflussgeschwindigkeiten nach dem Modell hoch (> 2.0 m/s), bei einer Wasserstandshöhe von 0,5 bis 1 m. Neben den potentiell gefährdeten Gebieten zeigen die Karten auch deutlich, welche Bereiche man definitiv nicht besiedeln sollte, bzw. welche man als natürliche Überschwemmungsbereiche gefälligst in Ruhe lassen sollte.
Man muss das jetzt mal ganz genau analysieren. Daraus ergeben sich für Schlangen, aber auch für im weiteren Abflussbereich liegende Gebiete, wie vor allem Bad Lippspringe, entsprechende Vorkehrungen sowie Dos und Don’ts.
Link: Starkregengefahrenkarte