Die Tinte auf dem Handout der Kämmerin zu den für die nächsten Jahre höchst dramatischen finanziellen Konsequenzen der Pandemie auf den Gemeindehaushalt ist noch nicht ganz trocken, da zerreden cDU und SpD einen Förderantrag für Sozialräume am Sportzentrum Rennekamp.
Die Hallen- und Umkleidekapazitäten für den Schul- und Vereinssport am Rennekamp platzen aus allen Nähten. Das Platzangebot der vorhandenen Sozialräume für die große Anzahl der Nutzer liegt gemessen an den Empfehlungen von Sportverbänden weit hinter dem notwendigen Bedarf.
Aus diesem Grund hatte der FC Fortuna Schlangen in Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung und dem Kreis Lippe ein Konzept zur Errichtung eines kleinen Sozialraums an der Soccer-Arena erarbeitet. Dort sollten sich in Zukunft insbesondere die jüngsten Sportlerinnen und Sportler auch bei schlechter Witterung umziehen und ihre Ausrüstung und Taschen trocken ablegen können. Das Konzept sieht ein ca. 50m2 kleines Gebäude, dass in mobiler und nachhaltiger Bauweise entstehen soll, vor. Sollte ein Förderantrag für die Maßnahme erfolgreich sein, würden 90% der Kosten übernommen. Mit den Vorarbeiten zum Förderantrag haben die ehrenamtlich tätigen Verantwortlichen von Fortuna Schlangen einen vielversprechenden Entwurf erarbeitet, der dazu beitragen würde, die angespannte Situation am Sportzentrum zu entschärfen und Fortunen, VFLern und Sportfreunden verbesserte, bzw. entspanntere Trainingsangebote zu ermöglichen. Darüber hinaus würden auch die am Sportzentrum ansässige KiTa, die Grund- sowie die Privatschule davon profitieren.
Dennoch haben sich cDU, sPd und Grüne mit z.T. an den Haaren herbeigezogenen Argumenten (z.B. angeblich zusätzliche Lärmbelastungen, Probleme bei der Aufsichtspflicht) gegen die Maßnahme ausgesprochen. Sehr bedauerlich und kurzsichtig. In Zeiten, in denen der finanzielle Spielraum der Gemeinde wahrscheinlich auf Jahre höchst begrenzt ist, vergibt die Mehrheit des Rats eine Chance auf eine vielversprechende Lösung, die fast zum Nulltarif zu haben ist. Vielmehr muss man annehmen, dass bei der Entscheidung von CDu und Spd andere Befindlichkeiten eine Rolle gespielt haben, nachdem man das Thema bereits im Bürgermeisterwahlkampf schmutzig ausgenutzt hatte [1] [2].
Grundsätzlich zeigt sich leider zum wiederholten Male, dass Teile des Rats und der Verwaltung es bislang weiterhin nicht verstanden haben, zukunftsfähig zu planen, sondern nur auf absehbare Probleme reagieren. So kommt es keinesfalls überraschend, dass die Platz- und Hallenkapazitäten bei steigenden Schülerzahlen der AHF Schule (ähnlich wie der Verkehr in der Rosenstraße) schnell an ihre Grenzen stoßen werden. Spätestens seit der Präsentation der AHF Schule in der Sitzung des Ausschusses für Gemeindeentwicklung und Umwelt am 29.11.2018, bei der die Notwendigkeit für eine Erweiterung der Hallenkapazität plakativ vorgestellt wurde (siehe Beitragsbild), hätte man mit allen Akteuren in eine zielführende Planung für das Schul- und Sportzentrum einsteigen müssen. Passiert ist bislang nichts.
Eine Chance wurde vertan, das Ehrenamt steht weiterhin im Regen.