Mit seiner Prognose, dass der RSV Hörste in die Kreisliga B absteigen muss hat der Journalist (?) Sebastian Lucas recht. Wahrscheinlich ein Glücksfall, denn ansonsten kann man der Analyse des letzten Spieltags in der LZ nicht sonderlich viel Fussballsachverstand abgewinnen. Auf Kosten einer vermeintlich „großen“ Schlagzeile („Es bliebt ein Beigeschmack“) versucht Herr Lucas den Leserinnen und Lesern in seinem Kommentar zu vermitteln, dass das Spiel Jerxen-Orbke gegen Fortuna Schlangen „gekauft“ worden sei. Da drängt sich die Frage auf, ob Herr Lucas sich die Mühe gemacht hat, das Spiel persönlich zu verfolgen, oder ob er in der Redaktion die Aufzeichnung der schwedischen Prinzenhochzeit geschaut hat.
Nicht nur gegenüber Fussballfans, sondern insbesondere gegenüber den Spielern von Jerxen-Orbke und Schlangen sind diese Anschuldigungen eine Frechheit. Wer sich die Mühe gemacht hat und die 90 Minuten in Detmold live verfolgt hat, der kommt schnell zu der Erkenntnis, dass hier nichts gekauft oder verschoben wurde. Ein derart kampfbetontes Spiel, bei dem es auch ordentlich auf die Knochen ging, wird durch zwei absolute Traumtore zugunsten der Schlänger entschieden. Kein Torwartfehler, kein Stellungsfehler, kein Fehlpass, keine Fehlentscheidung des guten Schiedsrichters – einfach zwei geniale Treffer, bei denen allenfalls der Fussballgott seine Finger im Spiel gehabt haben könnte, führten zum verdienten Sieg der Fortuna. Ohne diese Treffer wäre Fortuna abgestiegen und Jerxen-Orbke hätte zu Hause das Ziel einer weißen Weste erreicht.
Ein Spiel, das durch solche Tore entschieden wird, kann man nicht kaufen und jeder Fussballfan muss froh sein, dass einem in der Kreisliga solch attraktiver Fussball geboten wird. Die Anschuldigungen von Sebastian Lucas resultieren aus dem kaffeesatzlesen in einem Bierglas, wohl verbunden mit dem Wunsch, eine Schlagzeile zu produzieren. Alles auf Kosten des fairen Sports. Es bleibt ein Beigeschmack. Ein ganz übler.